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Von Dänemark nach Portugal
 

Der Wind ist herrlich, die Sonne scheint und ich mache es mir das erste Mal auf den Trampolinen bequem. Doch die Freude währt nicht lange, wir werden von dem holländischen Zoll aufgebracht die uns in voller Fahrt (7 Knoten) entern. Eigentlich haben wir uns auf solche Kontrollen vorbereitet, die Schiffspapiere sind klar und auch unsere Papiere sollten soweit klar sein. Doch als wir die Papiere vorzeigen müssen wir feststellen das Marvins Ausweis fehlt und Felix`s Ausweis abgelaufen ist (wussten wir, sollte in Lisabon erneuert werden). Letzteres wäre nicht wirklich ein Problem aber der fehlende Ausweis von Marvin lässt den kernigen Beamten von der Küstenwache die Vermutung laut werden lassen, dass er es ja mit Menschenschmugglern der übelsten Sorte (nämlich Kinderhändlern) zu tun haben könnte. Da half auch nicht der Hinweis des Kollegen, dass unsere Kinder so überhaupt keinen geklauten Eindruck machen. Der Chef der Truppe kennt kein Erbarmen, wir müssen zurück nach Scheveningen wo wir von der Polizei erwartet werden, und damit wir auf dem Weg dahin nicht verloren gehen, begleitet uns das Mutterschiff der Küstenwache auch bis kurz vor den Hafen. Im Hafen warten die versprochenen Polizisten bereits, denen können wir aber dann in der Zwischenzeit doch wieder aufgetauchten Pass von Marvin prästentieren, was diese dazu veranlasst uns noch freundlich den Weg zur deutschen Botschaft zu beschreiben um uns dann weiter unbehelligt zu verlassen. Tags drauf stehen wir vor der deutschen Botschaft in Den Haag (nur eine halbe Stunde vom Hafen) um uns dort erklären zu lassen, dass sie uns zwar im Falle eines Falles als politische Flüchtlinge aufnehmen könnten, ansonsten aber alle Personalpapiere in Konsulaten abgewickelt werden und das ist in Amsterdam. Amsterdam ist wirklich eine Reise wert. Die Innenstadt ist nahezu komplett im alten Baustil erhalten und hunderte von G ässchen geben der Stadt eher den Charakter einer typisch holländischen Kleinstadt, lediglich das Gewusel auf den Straßen erinnert an eine Weltstadt . Ich bin wahrhaft kein Großstadtfan, doch in Amsterdam könnte ich es bestimmt eine Weile aushalten.

 

 


Im Hafen von Calais

Über Zeebruck geht es weiter nach Calais wo ich an dem Steuerbordruder einen kleinen Riss entdecke. Also bleiben wir drei Tage, lassen uns im kleinen Fischereihafen trocken fallen und verstärken das Ruder an der Stelle mit kräftigem Glasgelege. Durch die Straße von Dover geht es weiter in den englischen Kanal von dem wir bisher nicht viel Gutes gehört haben. Doch zunächst geht alles glatt. Wir haben die Tide richtig erwischt und laufen mit 8 Knoten über den Grund durch die Meeresenge. Kurz vor Dieppe, es ist mittlerweile nacht, erwischte es uns dann doch. HH dreht sich unvermittelt vor den Wind und bleibt stehen als ob jemand bei 60 Meter Tiefe den Anker geschmissen hätte. Ein Fischerfähnchen hat sich in dem erst repariertem Ruder verfangen und wir müssen es letztendlich mit einem an einem Stiel geklebten Messer abschneiden. Dieppe ist eine sehr schöne Stadt, der Hafen liegt mitten darin, in einem Flusslauf. Die Preise allerdings sind gesalzen. Wir zahlen für die Nacht 53,-€ und die Leute im Hafenbüro sind obendrein noch unhöflich. Doch wir erleben hier auch eine angenehme Überraschung. Wir hatten schon seit einem Jahr immer mal wieder Kontakt in einem Forum für Fahrtensegler mit einer Familie aus Hameln.

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