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Von Dänemark nach Portugal
 

Als wir in den Hafen einlaufen, sehe ich dort unvermittelt die "Blue Nose" liegen. Die Freude ist auf allen Seiten groß, besonders die Kinder freuen sich auf Spielkameraden. Schon am Nachmittag verlassen wir Dieppe um weiter nach Cherbourg zu kommen. Doch der angekündigte 6 NNW wird zum 7W Wind und uns bleibt nichts anderes übrig als nach Le Havre abzulaufen. Schnell bauen sich hohe Wellen auf, die mit uns Pingpong spielen, richtig grusselig wird es aber direkt vor Le Havre wo die Wellen in der flachen Uferregion 3-4 Meter hoch kurz und steil von schräg hinten kommen. Jedesmal wenn HH nach vorne überkippt um in das nächste Wellental zu rauschen scheint es als ob er sich mit den beiden Buge in das Wellental eingraben müsste, um dann einen Purzelbaum vorwärts zu machen doch unten angekommen schwimmen diese dann immer wieder zuverlässig auf. Dennoch, als wir im sicheren Hafen liegen, ist uns der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Am nächsten Tag ist 5bfr aus NO angesagt, ideal um endlich nach Cerbourg zu kommen. Auf halben Weg wird der Wind immer stärker. Ich bin mit den Kindern am Englisch büffeln und Angie rauscht mit 10 Knoten Richtung Westen. Doch der Wind nimmt immer noch zu und bald werden es 11 und sogar 12 Knoten, höchste Zeit zu reffen. Wir nehmen ein Stück vom Vorsegel weg und auch das Großsegel wird um eine Reffreihe verkleinert, doch wir laufen noch immer 11 Knoten. Also noch ein Reff in das Groß. Kaum ist das gemacht gibt es einen lauten Knall. Schnell sehen wir, dass das Steuerbordruderblatt gebrochen ist, es hängt nur noch an der Glasfaserverstärkung die ich in Calais aufgebracht hatte. Wir sind beide verängstigt, der Wind hat mittlerweile auf gut 8bfr. zugelegt, Sturmstärke! Die Wellen werden wieder schnell höher, ablaufen können wir diesmal nicht, südlich von uns liegt Omaha Beach mit seinen Steilklippen, zurück nach Le Havre können wir nicht, die Strömung ist gegen uns, wir müssen weiter bis Cherbourg.

 

 

 


Auch die Faserverstärkung konnte den Bruch nicht verhindern

Mittlerweile ist es dunkel geworden. Angie starrt angestrengt in das Schwarz um Brecher zu sehen die auf uns zu kommen und die nur durch ihre weiße Schaumkrone zu erkennen sind. Ich melde mich unterdessen bei der K üstenfunkstelle und vereinbare mit ihnen das wir alle 15 Min. unsere Position durchgeben um sicher zu gehen das Rettung geschickt wird für den Fall das wir uns nicht melden. Doch das gebrochene Ruder bleibt der einzige Schaden und wir erreichen morgens um 3 den sicheren Hafen von Cherbourg, abgekämpft aber glücklich unseren ersten Sturm auf See soweit gut überstanden zu haben. Wir sind nicht die einzigen die es erwischt hatte. Einem Belgier hatte es im Sturm einen Zusatz - Dieseltank zerfetzt, das ganze Bootsinnere stank nach Diesel. Unsere Freunde von der "Blue Nose" hatten Schotbruch und auf einem engl. Kat hat es das Groß zerfetzt. Wir bleiben für eine Woche in Cherbourg, bauen ein neues Ruder und lecken unsere Wunden. Dann geht es weiter in Richtung Brest.


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